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Stuck

Wissen über

Stuck

Als Stuck (von ital. stucco) wird die plastische Ausformung von Mörteln aller Art, im allgemeinen auf verputzten Wänden, Gewölben und Decken bezeichnet. Seit der Antike bis heute ist Stuck eine wichtige Technik für die Gestaltung von Innenräumen und Fassaden. Eine besondere Stucktechnik ist das Sgraffito. Die Bezeichnung "Stuck" umfasst alle Arbeiten mit Mörteln, von einer einfachen Fassaden-gestaltung mit Gesimsen bis hin zu großflächigen, plastischen Wand-und Deckengestaltungen mit opulenten, plastischen Formen des Barock und Rokoko. Seit der Wende zum 20. Jahrhundert werden Fertigstuckteile in Katalogen angeboten,
die in Gießformen in Serie hergestellt werden.
Stuck wird vom Stuckateur angefertigt.


Gruppen der Stuckarbeiten


1.Putzarbeiten: Verkleidung von Innen- und Außenwandflächen, Decken, Gewölben mit Mörteln verschiedener Zusammensetzung. Der Verputz kann direkt auf das Mauerwerk oder den Putzgrund erfolgen, zumeist wird jedoch eine Grundierung in Form eines Spritzbewurfs auf einen Putzträger angebracht, und dient dann für weitere Auftrags- oder Antragsarbeiten.
2.Zug- und Abdreharbeiten: mittels speziellen Schablonen werden plastische Schmuckelemente wie z.B. Stäbe, Bänder, Profile oder Pilaster mehrfach vor, und letztlich scharf abgezogen. Das ist notwendig da sich die Gipsmasse bis zur Erhärtung stets ausdehnt. Das Abdrehen erfolgt ebenso, abgedreht werden zum Beispiel Kugeln, Säulen oder Baluster.
3.Antragearbeiten: Antragsstuck - Ausarbeitung plastischer Stuckelemente an Ort und Stelle in die noch weiche Stuckmasse in einem meist raschen Arbeitsgang, was große Kunstfertigkeit erfordert (v.a. im Barock und Rokoko angewandt).
4.Kunstmarmorarbeiten (Marmorstuck, Scagliola, Stuckmarmor): Imitationen verschiedener Marmorarten, früher wurde dieser Berufzweig als Marmorier oder Marmorierer bezeichnet,
diese Tätigkeit ist heute praktisch nicht mehr im Berufsbild des Stuckateurs zu finden,


Geschichte

Antike: Die Kunst des Stuckierens erlangte erstmals im Hellenismus besondere Bedeutung. In Imitation teurer Marmorsorten wurden die Wände mit farbigem Glanzstuck stucco lustro überzogen. Aufwändige Gesimse betonten vertikale Gliederung. Stuckdecken waren in öffentlichen Gebäuden und vornehmen Häusern üblich. Stuckdekorationen sind erhalten im Grab der Valerier, an der Via Latina bei Rom, 2. Jahrhundet n. Chr. an der gewölbten Decke im Tempel der Valerier, dem Grabmal der Valerier, sie wurden aufwändig restauriert. Prachtvolle Stuckarbeiten sind in Pompeji, dem heutigen Pompei erhalten geblieben. Die Villa Adriana enthält originale Stuckarbeiten der Römer.
Mittelalter: Die Erfassung und Erforschung der Stuckplastik und Stuckdekorationen im Mittelalter ist noch ein vergleichsweise junges Thema der Kunstgeschichte. Seit den 1990er Jahren liegen Erkenntnisse über die Herstellungstechnik und die Polychromie von Stuck in mittelalterlichen Sakralbauten des Harzvorlandes vor. So haben sich hier, in den heutigen Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, eine Reihe überaus bedeutender mittelalterliche Kunstwerke aus Stuck erhalten, besonders aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Zu nennen sind hier das Heilige Grab in der Stiftskirche in Gernrode, die Chorschranken in St. Michaelis in Hildesheim, der Liebfrauenkirche in Halberstadt sowie der Stiftskirche in Hamersleben, die Westempore in der Klosterkirche zu Gröningen (heute Berlin, Staatliche Museen, Bode-Museum), das Tympanon der Hildesheimer Godehardikirche, das Giebelrelief der Domvorhalle in Goslar oder den Apostelzyklus in der Ganderheimer Stiftskirche. Von großer Bedeutung sind auch die großen Stuckfußböden mit sehr individuellen Gestaltungen, wie z.B. im Hildesheimer Dom und der Helmstedter St. Ludgerikirche.
Renaissance: In der italienischen Renaissance kam es zu einer Wiederbelebung. Wände und Decken


Die 70er Jahre


Im Rahmen von Altbausanierungen wurde manchmal in Innenräumen nicht mit »künstlichem Stuck« gespart. Die Verwendung sollte eine historische Bedeutung der meist einfacheren Räume suggerieren. Kleb- und überstreichbare Stuckimitationselemente aus Kunststoff, zumeist aus Polystyrol, wurden dazu verwendet. Dieses war vor allem in den 70er Jahren beliebt, heute werden vorgefertigte Stuckelemente




Stuckmörtel

Stuckmörtel wird gewonnen durch das Vermengen von Zuschlagstoffen (vorwiegend Sand in der Körnung von 0-1 mm, 0-2mm und feineren Sieblinien), Wasser und ein oder zwei Bindemitteln wie Sumpfkalk, Weißkalk, Gips, in neuerer Zeit auch Hydraulkalke sowie verschiedene Kalk-Zement-Mischungen. Die meisten Stuckateure haben ihre eigenen Spezialmischungen, vor allem für Antragsstuckarbeiten, die meist noch weitere Zusätze enthalten, um die Viskosität des Mörtels oder das Abbindeverhalten zu beeinflussen.




doch werden vor allem im Alpenraum noch vereinzelt diese Techniken beherrscht. Marmorierte Säulen und Altäre wurden in großer Zahl im Barock und Rokoko gefertigt. Im Rahmen von Restaurierungen werden auch Kurse angeboten. Eine weitere spezielle Technik ist das →Terrazzo.
5.Form-, Guss- und Versetzarbeiten: Herstellen von Negativformen aus Ton, Leim, Gips u.a. nach einem Modell. Die darin aus Gips, Hartgips oder Zement gegossenen Einzelteile werden an Wand-und Deckenflächen mit Schrauben oder Dübeln versetzt. Dies ist heute weitgehend durch Kunstoff verdrängt wurden, Gipsfiguren wurden in großen Mengen für Devotionalien gefertigt.
6.Malstuck - Stucco lustro: ein der Freskotechnik verwandte Maltechnik mit großer Farbleuchtkraft , die durch Glätten mit heißen Eisen Glanz erhält.
7.Sgraffito: Eine Sonderform ist der so genannte Kratzputz, das Sgraffito. Es wird ebenfalls zu den Stucktechniken gezählt, sgraffito bedeutet, das noch feuchte, farblich unterschiedliche Putzschichten ausgekratzt werden. Die modernen Graffiti haben eine ähnliche Wirkung, sie werden meist auch in Schichten aufgetragen, sind aber keine Stuckarbeiten, da keine plastische Masse bewegt wird, sondern »nur« Farben.





von Kirchen und Palästen wurden nun mit großen Stucksystemen überzogen, oft in enger Verbindung mit Wand- und Deckenmalereien. Berühmte Stuckateure der Renaissance waren Perino del Vaga, Fedele Casella und Scipione Casella. Barock: Eine besondere Blüte erfuhr das Handwerk des Stuckierens im Barock und im Rokoko, für deren schwungvolle und verspielte Dekorationselemente die Technik des Stuckierens gut geeignet war. Während in dieser Zeit zunächst italienische Stuckateure in ganz Europa für hochwertige Stuckaturen sorgten, entwickelten sich alsbald die Stuckateure vor allem im süddeutschen Raum, deren bekannte Werke findet man an der Oberschwäbischen Barockstraße. Sie zählen mit der Wessobrunner Schule zu bedeutenden Vertretern dieser Kunst. Berühmtestes Objekt dieser Epoche dürfte der Honigschlecker in der Wallfahrtskirche Birnau sein, geschaffen vom Stukkateur und Bildhauer Joseph Anton Feuchtmayer. Im Barock wurde auch häufig der Stuckmarmor (Scagliola) zur Gestaltung eingesetzt, eine aufwändige Methode zur Nachahmung von Marmor, die zwar teurer als Marmor selbst war, aber sowohl größere einheitlich gefärbte Werkstücke als auch besonders dramatische künstlerische Effekte der Färbung ermöglichte.
19. Jahrhundert: Während der Gründerzeit und in der Epoche des Historismus war Stuck ein günstiges Gestaltungselement der Architektur. Auch im Jugendstil war er weit verbreitet.
Moderne: Mit Beginn der Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Stuck aus der Architektur verbannt. Im Deutschland der 1950er und 1960er Jahre verlor dekorativer Stuck weiter an Bedeutung und wurde vielfach als störend empfunden, da er nicht den modernen Architekturvorstellungen entsprach. Aus diesem Grund wurde der Stuck von vielen Altbauten entfernt, was als „Fassadenverödung“ oder Entstuckung bezeichnet wurde.




in stabiler und sicherer Ausführung angeboten. Standards für das Putz- und Stuckhandwerk sind in der Vergabe- und Vertragsordnung für Bau-leistungen, Teil C: Allgemeine Technische Vertrags-bedingungen für Bauleistungen (VOB/C, ATV), DIN 18350 (Putz- und Stuckarbeiten) geregelt.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel  Stuck  aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.





Bild: Peter Thomas



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